Sparplan für Kinder: So kannst du mit ETF für dein Kind vorsorgen

Sparplan für Kinder Sparen für Kinder mit ETFs
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Kosten für den Führerschein oder das Studium: Wer früh mit dem Vorsorgen für sein/e Kind/er beginnt, der hat in Zukunft weniger Kosten. Was ein Sparplan für Kinder vorsieht und wie du am besten vorgehst, liest du hier.

Zusammenfassung 💡

  • Sparbuch oder andere vertragliche Sparformen sind nicht mehr attraktiv. Die Investition in Wertpapiere verspricht eine hohe Rendite.
  • Ohne Startkapital und langfristigen Anlagehorizont sind ETF Sparpläne interessant. Die breitgestreuten passiven Fonds sind kostengünstig (TER: 0,1% - 0,6% p.a.), bilden einen Index ab und erzeugen damit abhängig vom Index eine breite Streuung auf viele verschiedene Unternehmen. Das Risiko kann durch ETF gering gehalten werden.
  • Bei ETF Sparplänen auf einen breiten Index ist mit einem durchschnittlichen Gewinn von 8% pro Jahr zu rechnen.
  • Gute ETF für einen Kindersparplan sind z.B. iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) (ISIN: IE00B6R52259), iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (ISIN: IE00B4L5Y983). Unten im Text findest du weitere Empfehlungen von mir.
  • Für ein ETF Sparplan brauchst du ein Depot. Wichtig ist die Entscheidung, ob das Depot auf deinen Namen oder den Namen deines Kindes geführt werden soll. Hier kannst du die Vorteile & Nachteile lesen.

Warum eine Geldanlage in Wertpapiere wie Fonds, ETF oder Aktien für mein Kind?

Früher waren Sparbücher, Festgeldkonten oder Bausparverträge die beste Möglichkeit, sein Geld anzulegen. Heute ist das Zinsniveau sehr niedrig. Wer feste Zinsen erhalten möchte, der kommt mit klassischen Verträgen nicht über 2% pro Jahr hinaus – das gleicht gerade so die Inflation aus.

Eine Anlage in Wertpapiere wie Aktien oder ETF verspricht langfristig eine Rendite von ca. 8% jährlich bei vergleichsweise geringem Risiko.

Und keine Angst… Das Investieren in den Aktienhandel ist sehr einfach. Man braucht lediglich ein Depot bei einer Bank. Die besten Anbieter sind kostenlos und du zahlst fast keine Gebühren.

Aktien schwanken in ihrem Kurs. Jedoch ist bewiesen, dass die Weltwirtschaft langfristig steigt. Wenn du also in die Weltwirtschaft investierst und über einen langen Anlagehorizont anlegst, ist das Risiko, dein Geld zu verlieren, sehr gering. Den theoretischen Hintergedanken findest du in meinem Börse für Anfänger Beitrag.

Warum überhaupt ein Sparplan?

Mit einem Sparplan (auch Wertpapiersparplan genannt) kaufst du in regelmäßigen Abständen Anteile einer Aktie, Fonds oder ETF. Das Intervall kann je nach Depotanbieter monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich gewählt werden. In dem Intervall wird über eine vorher festgelegte Sparrate Geld investiert. Das geht zum Beispiel ab 25€ bei einem comdirect Sparplan oder ebenfalls bei einem Robo Advisor hier: growney Sparplan.

Der Vorteil eines Wertpapiersparplans ist, dass langfristig das Vermögen kontinuierlich steigt und das Markt-Timing eliminiert wird. Langfristig konnte kein Fondsmanager den Markt zuverlässig schlagen und den Markt „timen“. Durch den regelmäßigen Kauf in Hochzeiten und Tiefpunkten greift der Cost-Average-Effekt, ein Durchschnittspreis entsteht. Das Risiko, sein Geld zu verlieren, sinkt damit erheblich. Des Weiteren profitierst du vom Zinseszinseffekt, der vor allem nach vielen Jahren dein Geld exponentiell wachsen lässt.

Hinweis: Ein Sparplan auf Wertpapiere ist interessant für Personen, die regelmäßig Geld zurücklegen wollen und selber über keine hohen Rücklagen verfügen. Wenn du bereits eine hohe Geldsumme für dein Kind (sagen wir 5.000€ oder 10.000€) auf einmal anlegen kannst, dann ist eine Einmalanlage in einen breit gestreuten ETF besser. Wer aber weiterhin einen Sparplan auch auf die Einmalanlage zahlt, wird langfristig sogar noch mehr Gewinne machen können.

Welcher Sparplan für Kinder? ETF Sparpläne sind die erste Wahl

Ok. Du möchtest für dein Kind über einen Sparplan in Wertpapiere investieren – super!

Insgesamt hast du die Wahl zwischen verschiedenen Sparplänen. Es gibt Aktiensparpläne, Fondssparpläne, ETF Sparpläne, Banksparpläne oder auch einen Bitcoin/Kryptowährung Sparplan.

Von allen Sparplänen ist ein ETF Sparplan die günstigste und sicherste Möglichkeit, dein Geld anzulegen. Ein ETF bildet einen Index ab und versucht die Wertentwicklung eins zu eins abzubilden. Mit einem ETF auf den MSCI World Index investierst du z. B. in ca. 1.600 Unternehmen aus den 23 größten Industriestaaten. Der MSCI World Index wird regelmäßig nach bestimmten Kriterien neu bestimmt. Unternehmen, die den Kriterien entsprechen, kommen rein, andere fliegen aus dem Index raus – ein kostenloses Rebalancing also.

Da ein ETF nur passiv abbildet, entstehen geringe Kosten. Ein ETF kommt mit 0,1% bis 0,6% Verwaltungskosten pro Jahr aus (ein normaler Fonds kommt gerne auf 3% – 5% pro Jahr).

Mit einem ETF kannst du einfach eine breite Diversifikation erzeugen und sicherst dich somit im Vergleich zur Investition in Einzelaktien vor einem Totalverlust ab. Vor allem bei einem Sparplan für Kinder sollte das Risiko nicht zu hoch gewählt sein.

Bester Sparplan für Kinder: ETF Empfehlungen

Autor Sparplan Vergleich Max Hillebrand Da man für sein Kind langfristig investieren möchte, lohnen sich breitgestreute ETF (für die eigene langfristige ETF Altersvorsorge übrigens auch).

Da es hier ebenfalls nicht um Ausschüttungen geht (wie etwa bei einer Dividendenstrategie), sondern das Wachstum der Anlage, möchte ich hier 4 thesaurierende, also reinvestierende ETF nennen, die ich für einen Sparplan für Kinder als gut befinde. Diese ETF decken sich gleichzeitig mit meinen Empfehlungen zu den besten ETF für Sparpläne.

  • Aktien weltweit, alle Länder:
    iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) ISIN: IE00B6R52259
  • Unternehmen aus 23 Industriestaaten:
    iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) ISIN: IE00B4L5Y983
  • Unternehmen aus Schwellenländern:
    Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF ISIN: IE00BTJRMP35
  • 500 besten Unternehmen aus den USA:
    iShares Core S&P 500 UCITS ETF USD (Acc) ISIN: IE00B5BMR087

Zusammenfassend: Eine Regel beim Investieren in ETF ist, dass man nicht mehrere ETF verwendet, die in gleiche Märkte investieren. Aus diesem Grund würde ich empfehlen, entweder einen Sparplan auf den iShares MSCI ACWI zu wählen oder eine Mischung aus iShares Core MSCI World und Xtrackers MSCI Ermerging Markets. Wer etwas mehr Vertrauen in die USA hat, kann den S&P 500 ETF wählen und die USA übergewichten.
 
Und übrigens: In diesem Trade Republic Erfahrungen Beitrag gebe ich dir monatliche Updates zu meinem Sparplan auf den oben genannten S&P 500 ETF.

Geld anlegen für das Kind auf eigenen Namen oder auf Namen des Kindes?

Steuerlich und rechtlich macht es einen großen Unterschied, ob das Depot auf deinen oder den Namen deines Kindes geführt wird. Im Großen und Ganzen kommt es darauf an, wie man seinem Kind finanziell vertraut, was der Verwendungszweck in Zukunft sein soll und wie hoch die Geldsumme tatsächlich ist.

Geldanlage im Namen des Kindes Geldanlage im Namen der Eltern
Vorteil:
  • Vermögen gehört vollständig dem Kind.
  • Steuerlich gesehen besitzt auch ein Kind Freibeträge. Erträge bis 9.837€ sind ebenfalls steuerfrei, wenn das Kind keine anderen Einkünfte besitzt (Grundfreibetrag, Sparerpauschbetrag und Sonderausgaben-Pauschbetrag)
Vorteil:
  • Das Geld kann dem Kind jederzeit zur Verfügung gestellt werden, wie du es vorsiehst.
  • Bei einigen Banken kann das Kind als Begünstigter genannt werden, der die rechtlichen Aspekte abdeckt.
  • Für das BAFöG Amt zählt nur das Vermögen des Kindes und nicht der Eltern. Wenn das Geld während des Studiums nicht ausgezahlt wird, kann das Kind BAFöG erhalten.
Nachteil:
  • Einkünfte aus Kapitalvermögen kann ab 5.220€ jährlich, dazu führen, dass das Kind nicht mehr in der Familienversicherung sein darf.
  • Mit über 7.500€ Vermögen wird voraussichtlich kein BAFöG geleistet.
  • Mit dem Erreichen der Volljährigkeit (18) kann das Kind frei über das Geld verfügen.
Nachteil:
  • Gewinne werden von deinem Steuerfreibetrag abgezogen. Wenn du selber Geld investiert hast, zahlst du womöglich Steuern für das Geld deines Kindes mit.
  • Wenn ein hoher Geldbetrag deinem Kind überschrieben werden soll, fällt eine Schenkungssteuer an. Ist jedoch erst ab einer Summe über 200.000€ innerhalb von 10 Jahren der Fall.

Mein Fazit: Wenn du dir sicher bist, dass dein Kind mit dem Geld zum 18. Lebensjahr gewissenhaft umgeht oder es sich um eher eine geringe Geldsumme handelt, dann kann ohne Sorge ein Depot auf den Namen des Kindes eröffnet werden.
 
Gleichzeitig macht es steuerlich Sinn, wenn man selber in Wertpapiere investiert, das Depot auf den Namen des Kindes laufen zu lassen. Dein Sparerpauschbetrag wird damit nicht berührt und die Vorabpauschale bei der ETF Steuer nimmt somit eine geringere Geldsumme in Anspruch.
 
Wenn du einen bestimmten Zweck für die Geldanlage deines Kindes vorsiehst und der Zweck unbedingt feststeht, dann ist die Anlage auf den eigenen Namen sinnvoll.

Junior Depot Vergeich: Diese Depots können in deinem oder dem Namen deines Kindes eröffnet werden

Viele Anbieter bieten spezielle Depots an, die als Junior Depot angeboten werden. Darüber kannst du im Namen deines Kindes einen ETF Sparplan einrichten. Auf deinen Namen kannst du natürlich jedes andere Depot nutzen. Alle Anbieter für alle Sparpläne findest du im Sparplan Vergleich.


  • kostenlose Depotführung bei regelmäßigem Sparplan
  • 1,5% Ordergebühr (Fonds mit Ausgabeaufschlag oder bis zu 100% Gebührenrabatt)
  • über 500 ETF Sparpläne
  • ab 1€ Sparrate
Gesamtbewertung:
Bewertung 4

🔝 3,90€ pro Trade für 3 Jahre
🔝 75€ für Depot-Eröffnung (bis 31.07.2024)

  • kostenlose Depotführung
  • alle ETF-Sparpläne zu 0 Euro Ausführungsgebühren
  • ca. 825 ETF Sparpläne
  • ab 1€ Sparrate
Gesamtbewertung:
Bewertung 4

derzeit keine Prämie

  • kostenlose Depotführung
  • 1,5% Ordergebühr
  • ca. 970 ETF Sparpläne
  • 18 ETF-Sparpläne ohne Sparplangebühr bis 2030
  • über 480 ETF-Sparpläne ohne Sparplangebühr mit kürzeren Laufzeiten
  • ab 10€ Sparrate
Gesamtbewertung:
Bewertung 4 bis 5 Sterne

🔝 200€ Prämie bei Depoteröffnung und 10.000 Euro Depotvolumen durch Depotübertrag

Robo Advisor bei Sparplan für Kinder: Empfehlenswert, wenn man weniger Aufwand haben will

Robo Advisor, die dein Geld in ein automatisiertes Portfolio (meistens bestehend aus ETF) investieren, haben ebenfalls ein Angebot für Kindersparpläne. So kann für das Kind entweder ein Unterkonto erstellt werden oder es gibt direkt die Möglichkeit, sein Kind anzumelden. Danach setzt man eine Anlagestrategie sowie Sparrate fest. Anschließend wird alles automatisch investiert. Du musst also noch nicht mal selber die ETF heraussuchen. Dafür wird meistens eine geringe Jahresgebühr verlangt. Mehr Robo Advisor findest du im Robo Advisor Vergleich.


  • bis 10.000€ Anlagevolumen kostenfrei! (danach im Regular 0,48% p.a.)
  • Mindestanlage ab 1.000€
  • Sparplan ab 30€ Sparrate pro Monat
  • wählen zwischen 10 unterschiedlichen ETF Portfolios nach Risikoklasse mit jährlichem Rebalancing
Gesamtbewertung:
Bewertung 4 bis 5 Sterne

derzeit keine Prämie

  • 0,33% Jahresgebühr auf das durchschnittliche Depotvolumen
  • als Sparplan möglich ab 50€ Sparrate
  • 4 unterschiedliche ETF Porfolios mit jährlichem Rebalancing
Gesamtbewertung:
Bewertung 4

🔝 Bis zu 50€ Willkommensbonus abhängig vom Anlagebetrag

  • Kosten bei unter 10.000€ Anlagebetrag 1% p.a.; über 10.000€ 0,80% p.a.
  • als Sparplan möglich ab 25€ Sparrate
  • 5 unterschiedliche ETF Porfolios mit jährlichem Rebalancing
  • Fokus auf nachhaltige ETF
  • Jetzt auch vermögenswirksame Leistungen anlegen
  • Auszahlplan möglich
Gesamtbewertung:
Bewertung 4

derzeit keine Prämien

Fazit: Ein ETF Sparplan ist für kleine als auch große Geldsummen geeignet

Startest du mit einem Sparplan, wenn dein Kind noch klein ist, hast du viel Zeit, um Geld für dein Kind anzusparen. Setze dir zu Beginn am besten ein Sparziel. Soll das Geld für das Studium, die Ersteinrichtung für die erste Wohnung, ein Führerschein oder sogar einfach als Erbe verwendet werden? Danach kannst du entscheiden, wie hoch die Sparrate sein muss, wann eine Auszahlung optimal ist und ob ein Depot im Namen deines Kindes oder in deinem eigenen Namen am sinnvollsten ist.

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