Börse für Anfänger: Was man über Aktien & Sparpläne wissen muss

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Sparplan klingt zunächst einmal einfach: Geld regelmäßig zurücklegen. Das ist richtig. Gleichzeitig möchte ich von den Kursgewinnen am Aktienmarkt profitieren. Ein Sparplan ist damit für Neueinsteiger eigentlich undurchdringlich. Es setzt voraus, dass man sich bereits mit den Grundprinzipien des Marktes auseinandergesetzt hat. Aus Unsicherheit schrecken deswegen die meisten zurück und vertagen das Thema Geldanlage noch etwas weiter. Dabei ist die Börse für Anfänger nicht so schwer zu begreifen, wie man denkt.

Um dir einen groben Leitfaden in die Hand zu geben, stelle ich dir unsere theoretischen Grundgedanken vor, damit du eine Vorstellung bekommen, wie Geld auf dem Aktienmarkt angelegt wird und welche Mechanismen greifen.

Dieser „Börse für Anfänger“ Beitrag wird außerdem regelmäßig aktualisiert und durch weitere Links, Tipps oder Hinweise ergänzt.

Zusammenfassung 💡

  1. Grundsatz: Der Markt steigt
  2. Grundsatz: Der Markt ist unberechenbar, irrational
  3. Grundsatz: Rendite kommt von Risiko
  • Diversifikation senkt das Verlustrisiko.
  • ETFs und Fonds bieten eine breite Diversifikation.
  • Sparpläne nutzen den Cost-Average- und Zinseszinseffekt
  • Um mit Wertpapieren zu handeln, braucht es ein Depot bei einem Broker
Erfahrungsberichte & ein Vergleich aller Anbieter für Sparpläne findest du in unserem Sparplan Vergleich.

Einstieg: Blick in die Wirtschaftsgeschichte

Nein, ich fang nicht beim Urschleim der Wirtschaftsgeschichte an. Trotzdessen ist es hilfreich sich die Geschichte vor Augen zu führen, wenn ich über die Börse für Anfänger rede. Im genaueren möchte ich mit der Entdeckung des sowjetischen Wirtschaftswissenschaftlers Nikolai Kondratjew beginnen.

Über wirtschaftliche Krisen wusste man schon sehr früh Bescheid. Kondratjew war allerdings der Erste, der diese Erscheinung zyklisch darstellte. Die „Theorie der Langen Wellen“ von 1926 besagt, dass durch Paradigmenwechsel (z. B. einschneidende Entwicklungen wie die Eisenbahn, Elektrotechnik, Informations- und Kommunikationstechnik) neue Investitionspotenziale offen gelegt werden. Es wird massenhaft in diese neue Technologie investiert und die Wirtschaft erhält einen Aufschwung. Nachdem sich die Innovationen durchgesetzt haben, verringern sich ebenso die Investitionen und es kommt zu einem Abschwung. Während der Zeit einer Depression ist die Arbeit an neuen Technologien am größten. Schlussendlich werden immer neuere, bessere Innovationen hervorgebracht, sodass sich die Wirtschaft immer selbst vervielfältigt und immer weiter ansteigt.

Kondratjew hatte damit bewiesen, dass das kapitalistische Modell nicht etwa zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammenbrechen würde, sondern aufgrund der Konjunkturschwankungen sich selbst reproduziert. Heute sind diese Betrachtungsweisen einseitig und eigentlich viel zu einfach gedacht. Dennoch ist eine Darstellung in solchen Zyklen typisch und gehört zum allgemeinen Verständnis der Börse für Anfänger sowie über unser Wirtschaftssystem.

Gehen wir zurück auf die wirtschaftliche Entwicklung der letzten 100 Jahre, wird deutlich, dass es schon immer Krisen gegeben hat. Sei es die Weltwirtschaftskrise 1929, die Ölkrise in den 1970er Jahren, die Japankrise 1991 oder am aktuellsten die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007. Im Hinblick dieser Krisen könnte man denken, dass unsere Wirtschaft schlechter dasteht, als noch vor mehreren Jahrzehnten – das ist nicht der Fall. Denn auf jeden Abschwung folgt nach der Konjunkturtheorie ein wirtschaftlicher Aufschwung, der auf dem vorherigen Wissen aufbaut. Es scheint ein menschlicher Antrieb zu sein, immer neue Innovationen hervorzubringen sowie Entwicklungen und Forschungen voranzutreiben. Waren es früher Entwicklungen von Eisenbahnnetzen sind es heute Weltraumtourismus (SpaceX), Elektromobilität (Tesla), Blockchain-Technologien (Bitcoin -> lies hier mehr über Bitcoin ETFs/ETNs) und Mikrobiologie (Monsanto).

Kondratieff Wellen Konjunkturzyklus Zyklen Wirtschaft Kapitalismus
©Rursus/wikipedia.org

Anhand dieser Betrachtung lässt sich das 1. Börse für Anfänger Grundprinzip des Aktienmarktes ableiten: Es gibt Konjunkturen. Rezessionen sind das Wirtschaftswachstum von Morgen. Der Markt steigt.

Zu dem 2. Börse für Anfänger Grundprinzip gelangen wir, wenn wir uns die Entwicklungsstufen genauer ansehen. Wer hätte gedacht, dass nach der Dotcom-Krise in den 2000ern Unternehmen wie Amazon oder Google zu riesigen Unternehmen wachsen würden? Wer konnte sich noch vor 30 Jahren vorstellen, dass das Internet eine so wichtige Rolle einnehmen wird? Oder das Coca-Cola als Getränkehersteller zu einer Institution heranwachsen würde?

Börsenspezialisten werden mit Chartanalysen kommen und Berechnungen vorzeigen. Doch im Nachhinein eine solche Entwicklung als logisch und nachvollziehbar darzustellen, ist einfach. In Momenten neuer Innovationen die Langfristigkeit vorherzusehen, ist dahingegen ein Spiel mit dem Feuer: Niemand kann sicher die Zukunft bestimmen. Der Konkurrenzdruck unter den Unternehmen wird zudem immer härter. Werden wir in 30 Jahren unsere Serien bei Netflix schauen und immer noch bei Amazon unsere Bestellungen tätigen? Die Antwort: Vielleicht ja, vielleicht nein – eine sichere Antwort gibt es nicht.

Genauso gut können politische Ereignisse, Spekulationen oder Unternehmensentscheidungen den Verlauf der Wirtschaft bestimmen. Wann die Rezession kommt und welche Innovation das neue Hoch bestimmt, sind die ständigen Unbekannten, die Anleger nicht schlafen lassen. Deshalb werden Aktionäre auch gerne als schreckhaft bezeichnet. Selbst unhaltbare Gerüchte können Anleger verängstigen und im schlimmsten Falle eine Wirtschaftskrise auslösen.

Der 2. Börse für Anfänger Grundsatz lautet also: Die Entwicklung des Marktes vorherzusehen ist unmöglich. Der Markt ist unberechenbar, schreckhaft, irrational.

Doch trotz der Unberechenbarkeit halten Aktionäre ihre Augen immer nach der einen Rendite-Perle offen. Eben das neue Amazon oder Google. Die Unsicherheit spielt dabei immer mit. Niemand wusste 1997, dass Netflix zum größten Spekulationsobjekt – neben Tesla – werden würde. Wer zu diesem Zeitpunkt schon in das Unternehmen investiert hätte, bräuchte sich nicht mehr um Sparpläne kümmern. Sicherlich werden wohl nur die wenigsten diese Entscheidung getroffen haben, weil das Risiko einfach zu hoch ist, eine solche Erfolgsgeschichte vorherzusagen.

Daraus erschließt sich der 3. Börse für Anfänger Grundsatz: Rendite kommt von Risiko.

Börse für Anfänger: Wie Wertpapiere gehandelt werden

Bevor man sich an den Aktienhandel heranwagt, sollte man nun verstehen, wie genau der Handel mit Aktien funktioniert:

Um zu expandieren, hat ein Unternehmen zwei Möglichkeiten. Entweder werden die eigenen Geldmittel verwendet, oder das Geld kommt von externen Investoren. Ab einem bestimmten Wachstum übersteigen die Gewinne das eigene Wachstumspotenzial des Unternehmens – externe Gelder müssen her. Aus diesem Grund entscheidet sich ein Unternehmen für die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Das Unternehmen geht an die Börse, um seine eigenen finanziellen Mittel aufzustocken.

Für das Geld der Anleger werden im Gegenzug Anteile (Aktien, Einzeltitel etc. bezeichnen dasselbe) am Unternehmen vergeben. Die „Investoren“ bekommen ab einem bestimmten Anteilswert Mitspracherechte bei Unternehmensentscheidungen und werden an den Gewinnen des Unternehmens in Form von Dividenden beteiligt.

Handelt man mit Aktien, kauft man sich nicht nur irgendwelche imaginären Papiere, sondern wirkliche Anteile an einem Unternehmen. Als Investor hofft man auf das Wachstum des Unternehmens.

Aktienmarkt Börse Handel Wertpapier Aktien
©Pixabay/pexels.com

Die Preisbildung von Aktien

Der Wert einer Aktie wird nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage bestimmt. Ein Unternehmen gibt immer eine bestimmte Anzahl an Aktien aus, die einen Prozentsatz des Unternehmens widerspiegeln. Bei geringem Angebot und hoher Nachfrage steigt der Preis. Bei hohem Angebot und geringer Nachfrage sinkt der Preis. Im Zeitalter von Digitalisierung werden in Bruchteilen von Sekunden Wertpapiere hin und her gesendet. Der Preis einer Aktie ändert sich deswegen fast im Sekundentakt.

Wie Geld mit Aktien verdient wird

Man unterscheidet beim klassischen Wertpapiergeschäft zwischen Kursgewinnen und Dividenden. Bei Kursgewinnen spekuliert der Anleger auf steigende Aktienkurse. Es wird zunächst günstig eingekauft, um später das Wertpapier teurer weiterzuverkaufen.

Dividenden sind Geldausschüttungen, die das Unternehmen seinen Aktionären in regelmäßigen Abständen auszahlt. Diese Gelder stammen aus den Gewinnen des Unternehmens. Der Aktionär ist als Geldgeber berechtigt, Dividenden zu erhalten, da er mit finanzieller Unterstützung zu dem Gewinn des Unternehmens beigetragen hat. Die Dividende ist abhängig von dem erwirtschafteten Gewinn und den Anteilen, die man an dem Unternehmen besitzt. Zugunsten von eigenem Wachstum kann ein Unternehmen Dividendenzahlungen aussetzen, gleiches gilt bei schlechten Handelsjahren.

Dividenden sind unabhängig von der Kursentwicklung. Die Auszahlungen werden zumeist auf der Hauptversammlung beschlossen. Auszahlungen gibt es teilweise mehrfach im Jahr, ist aber von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.

Börse für Anfänger: Probleme des Aktienhandels

Die wohl ertragreichste Art sein Geld zu vervielfachen, ist der günstige Kauf einer Aktie und der anschließende Verkauf zu einem höheren Preis. Aufgrund der Konjunkturzyklen steht zwar fest, dass der Markt steigt, dass ein Unternehmen ebenso eine längere Zeitperiode überdauert, ist nicht sicher – der Markt ist nun mal unberechenbar. Unternehmen kommen und gehen. Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass die Börse für Anfänger zu einem unverzüglichen Minusgeschäft wird.

Den richtigen Zeitpunkt für einen Kauf zu finden, ist damit eine reine Glückssache. Die Wahrscheinlichkeit zu teuer einzusteigen, ist höher als man glauben mag. Viele Anleger haben schon ihr Glück versucht, haben leider den falschen Zeitpunkt gewählt oder sind zu früh ausgestiegen. Wer auf das schnelle Geld hofft, der setzt sich einem hohen Risiko aus. Langfristige Ziele mit einem Sparplan und breite Diversifikation senken das Risiko.

Das Zauberwort: Diversifikation

Nur eine Aktie von einem Unternehmen zu besitzen ist, wie wir festgestellt haben, ziemlich riskant. Um das Risiko zu streuen und nicht komplett von dem einen Unternehmen abhängig zu sein, wird diversifiziert. Direkt übersetzt bedeutet Diversifikation so viel wie Vielfalt. Ein gutes Depot weist eine gute sowie breite Diversifikation auf. Vor allem Branchen unabhängige Unternehmen sollten gewählt werden.

Beispielsweise wäre es unklug mehrere deutsche Automobilmarken in das Depot zu nehmen, da alle Autoaktien einer Branche folgen. Entsprechend könnten neue politische Richtlinien (Stichwort Abgasskandal), im positiven wie negativen, alle Aktienwerte treffen. Besser ist es neben der Automobilindustrie etwa die Pharmaindustrie (Fresenius etc.) oder Lebensmittelindustrie (Unilever) mit in das Depot zu nehmen.

Wenn nun die Menschen sich gegen Autos entscheiden und die Absätze nicht mehr gut sind, hast du noch immer die anderen Sparten, die die Gewinne absichern.

Die Fonds Diversifikation

Seit Anbeginn des Aktienmarktes wurden Fonds ins Leben gerufen, um effektiv sein Risiko zu streuen. Ein Fonds ist wie ein großer Kessel, der mit dem Geld des Anlegers gefüllt wird. In diesem befinden sich je nach Fondsauswahl unterschiedliche Wertpapiere. Der Fondsmanager bestimmt aktiv welche Wertpapiere aus dem Kessel herausgenommen werden und welche Titel neu hinzukommen. Es gibt Tausende Fonds nach unterschiedlichen Risikokategorien und Themenschwerpunkten z. B. Edelmetalle, Kommunikationsindustrie, auf nachhaltige Unternehmen usw.

Bei einem Fonds profitiert man zum einen von der Diversifikation, die je nach Fondszusammensetzung sehr hoch sein kann, zum anderen profitiert man von dem Wissen des Fondsmanagers. Jedoch will sich dieser die Arbeit natürlich auch ordentlich bezahlen lassen. Es werden sogenannte Verwaltungsgebühren sowie Ausgabeaufschläge fällig, die anteilig monatlich aus dem Fondsvermögen genommen, aber erst bei der Jahresabrechnung erkennbar werden.

Eine genauere Erklärung findest du in unserem Fondssparplan Guide.

Die ETF Diversifikation und der Index

Ein Exchange Traded Fund ist der kleine Bruder des Fonds. Grundsätzlich bildet ein ETF einen Index ab und wird passiv verwaltet.

Durch einen ETF wird es möglich an den Index-Kursgewinnen teilzuhaben, in dem die Wertentwicklung eines Index‘ zum Teil detailgetreu von einem ETF wiedergegeben wird. Kurz gesagt: steigt der Index, steigt der ETF, fällt der Index, sinkt der ETF. Investiert man beispielsweise in einen DAX-ETF, dann besitzt man Anteile an den 40 besten deutschen Unternehmen gleichzeitig. Somit ergibt sich eine breite Diversifikation. Anhand der passiven Abbildung wird kein Fondsmanager benötigt. Die Gebühren für einen ETF sind dadurch viel geringer. Ausgabeaufschläge entfallen zumeist komplett, Verwaltungsgebühren pendeln im Nullkommabereich.

Index Definition: In einem Index (Mehrzahl Indizes) werden die wichtigsten Unternehmen eines Marktes oder Teilmarktes zusammengefasst. Anhand der Performance der Einzeltitel (damit gemeint sind Aktienwerte eines Unternehmens) ergibt sich ein Durchschnittswert, der das wirtschaftliche Potenzial eines Marktes (bzw. die globale Wirtschaftskraft) wiedergeben kann.

Wie bei Fonds gibt es auch bei ETFs eine hohe Auswahl. Zu fast jedem Themenschwerpunkt existiert ein Index. Für Sparpläne habe ich die besten ETF für einen Sparplan in einem anderen Artikel herausgesucht.

Zu den wichtigsten Indizes gehören:

  • NASDAQ Composite Index: 3.000 Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung vorwiegend aus dem Technologiesektor
  • MSCI World: Aktienindex mit über 1.600 Aktienwerten aus 23 Industrieländern, spiegelt die Wirtschaftsentwicklung der größten Industriestaaten wider
  • S&P 500 (Standard & Poor‘s 500): 500 US-Aktienwerte, stellt die Entwicklung des US-Marktes präzise dar
  • Nikkei 225: Aktienindex Japans basierend auf 225 in Tokio gehandelten Aktiengesellschaften
  • EURO STOXX 50: Börsenbarometer der Eurozone, beinhaltet die 50 größten börsennotierten Unternehmen der europäischen Währungszone
  • DOW (Dow Jones Industrial Average): Marktbarometer der USA, beinhaltet die 30 größten US-Aktienunternehmen und existiert seit 1884
  • DAX (Deutscher Aktienindex): 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes, repräsentiert ca. 80% der Marktkapitalisierung in Deutschland
ETFs in Deutschland Statistik
ETFs werden als Geldanlage immer beliebter.

Mittlerweile gibt es auch nachhaltige ETF. Schwerpunkt ist die Wertpapieranlage auf Unternehmen, die nach bestimmten Nachhaltigkeitskriterien agieren.

Den richtigen ETF finden: justetf.de Praxisbeispiel

Um den passenden ETF zu finden, eignen sich besondere Finanzseiten wie justETF oder auch extraETF. Das Portal justETF listet alle ETF der gängigen deutschen Depotanbieter auf. Über die Suchfunktion kann entweder direkt ein ETF gesucht oder über mehrere Kriterien die Auswahl eingegrenzt werden.

Tipp: Suchst du nach ETF für einen Sparplan, dann empfehle ich dir meinen Artikel zu den besten ETF für einen Sparplan.

ETF-Erfahrene werden diese Webseite kennen. Da dieser Beitrag die Börse für Anfänger erklären soll, hier noch eine kurze Anleitung, wie man das passende für seine Ansprüche findet:

Vorgehensweise ETF Suche

justETF Praxisbeispiel ETF suchen Depot
©justetf.com

1. Index heraussuchen

Jeder ETF ist nur so gut wie sein Index. Aus diesem Grund muss zuerst feststehen, welchen Index man als Grundlage wählen möchte. Unter dem Punkt Indexauswahl kann auf justETF der passende Index ausgewählt werden. Aufgrund der großen Auswahl kann es schwierig sein, den passenden Index für seine eigenen Ansprüche zu finden. Als Börse für Anfänger Artikel empfehle ich, einen der oben genannten Indizes zu wählen. Der wohl bekannteste und beliebteste Index ist der MSCI World. Aus diesem Grund habe ich nach vorheriger Recherche den MSCI World Index ausgewählt.

2. Depotanbieter

Um die Auswahl nun noch weiter einzugrenzen, wählst du unter „Sparplanfähige ETFs“ den passenden Depotanbieter aus. Folgend werden alle sparplanfähigen ETF auf den MSCI World Index angezeigt, die bei dem entsprechenden Depot gehandelt werden können. Unser Team besitz Depots bei unterschiedlichen Anbietern. Wir besitzen Depots bei der ING, comdirect und Trade Republic. Als Beispiel habe ich hier das onvista Depot genommen, da ich einen neuen ETF Sparplan bei onvista einstellen will.

Damit du eine Vorstellung erhältst, wie das Depot bei der onvista aussieht, habe ich einen eigenen Beitrag zu onvista Sparplan verfasst. Meine Erfahrungen mit dem Smartphone Depot von Trade Republic habe ich ebenfalls dokumentiert.

Wie du einen Sparplan bei der comdirect oder einen Sparplan bei dem ING DiBa Depot einstellst, findest du auch in meinen passenden Artikeln.

3. ETFs vergleichen

Nun ist die Suche speziell auf den Index sowie Depotanbieter spezifiziert. Die folgende Auswahl zeigt alle MSCI World ETF an, die als Sparplan bei der onvista Bank gehandelt werden können. In unserem Beispiel blieben 3 ETF übrig.

Jetzt sollte jeder ETF näher betrachtet und nach den eigenen Bedürfnissen bewertet werden. Soll es thesaurierend oder ausschüttend sein? Hohes oder niedrigeres Fondsvolumen? Swap basiert oder doch lieber vollständig replizierend?

Im Vergleich der 3 ETF haben wir uns schließlich für den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (WKN: A0RPWH) entschieden. Dieser besitzt das mit Abstand höchste Fondsvolumen, ist thesaurierend und bildet seinen Index physisch über ein optimiertes Sampling ab.

4. Sparplan abschließen

Mithilfe der WKN oder ISIN kann man bei der Suchfunktion seines Depotanbieters den ETF suchen und einen Sparplan abschließen. Bei erfolgreichem Abschluss siehst du in deinem Depot den neuen ETF, welcher in den gewählten Abständen zu dem gewünschten Betrag gekauft wird. Bei der onvista Bank sieht die Übersicht so aus:

Depotübersicht onvista Bank
©onvista-bank.de

Sparpläne: Cost-Average-Effekt und Zinseszinseffekt

In erster Linie steht ein Sparplan, in welcher Form auch immer, für langfristigen Vermögensaufbau. Es geht darum, dass in regelmäßigen Abständen zu einem bestimmten Zeitpunkt Aktien, Fonds oder ETFs gekauft werden. Sparen mit Plan eben.

Gehen wir zurück auf unsere Grundsätze der Börse für Anfänger, ist sicher, dass der Markt steigt. Wann und wie kann man nur sehr schwer bestimmen. Bei einer Einmalanlage steht man immer vor dem Risiko zu einem falschen Zeitpunkt gekauft zu haben. Schlussendlich macht man Verluste. Ein Sparplan eliminiert die Frage nach dem richtigen Eintrittsmoment. Da immer in regelmäßigen Abständen bei Hochs und Tiefs gekauft wird, kommt es zum Cost-Average-Effekt. Hier ein anschauliches Video zu dem Thema Cost-Average-Effekt.

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Hier die passende Quelle des Videos.

Weiterhin entsteht durch den kontinuierlichen Vermögensaufbau ein Zinseszinseffekt. Im alltäglichen Wortgebrauch spricht man vom „Geld für sich arbeiten lassen“. Ganz einfach gesprochen, wächst das eigene Kapital dann am effektivsten, wenn es nicht ausgegeben wird und weiter von den Kurszuwächsen profitiert. Damit vervielfacht sich das eigene Kapital exponentiell, wie man an der Grafik erkennen kann.

Hinweis: Am Ende des ETF Sparplans steht die Auszahlung deines Vermögens. In meinem Beitrag zum ETF Auszahlplan habe ich dir verschiedene Modelle vorgestellt, um dein Geld langsam in regelmäßigen Raten auszahlen zu lassen.

Sparplanbeispielrechnung sparplan vergleich börse für anfänger

Was ist ein Depot & Warum sollte ich vergleichen?

Bevor man mit einem Sparplan (auch Wertpapiersparplan genannt) oder mit anderen Wertpapiergeschäften beginnen kann, braucht man ein Depot bei einer Bank. Depotanbieter werden als Broker bezeichnet, was aus dem Englischen übersetzt so viel wie „Börsenmakler“ bedeutet. Anders als bei einem Girokonto werden auf einem Depot nur Wertpapiere gehandelt. Ein alltäglicher Gebrauch ist nicht vorgesehen.

Generell verläuft es so, dass man als Inhaber eines Depots einen Orderauftrag für eine Aktie, Fonds oder ETF stellt. Ein Orderauftrag ist nichts anderes als der Auftrag für den Broker, dass er das angegebene Wertpapier für mich kaufen soll.

Anschließend wird der Auftrag ausgeführt und das Wertpapier auf das Depot übertragen. Durch den erhöhten Aufwand des Brokers wird meistens eine Orderprovision verlangt. Diese Provision ist von Broker zu Broker unterschiedlich und beträgt für Sparpläne ca. 0% bis 1,75% pro Sparplanausführung. Der Prozentsatz wird von dem Betrag, der investiert werden soll, automatisch abgezogen. Für den einfachen Aktienhandel gibt es erneut unterschiedliche Gebührenstrukturen. Die Kosten Schwanken teils stark. Bei der comdirect wird für den Kauf und Verkauf 4,90€ + 0,25% des Ordervolumens verlangt. Dabei muss die Gebühr min. 9,90€ betragen. Andere Anbieter, wie die onvista, bieten einen Festpreis von 5€ pro Kauf und Verkauf an. Hier sollte man also genauer hinsehen, möchte man Wertpapiere ohne Sparplan handeln.

Da man mit Sparplänen Marktschwankungen besser ausnutzen kann, legen wir an dieser Stelle weniger wert auf die Ordergebühren für Einmalinvestitionen. Bei Sparplänen ist die Kostenstruktur transparenter, die Gebühren können sich trotzdem von Jahr zu Jahr ändern. Sich regelmäßig über die Angebote der Broker zu informieren, wird bei einem Wertpapiersparplan zur Pflicht. Die Gebühren für Sparplanausführungen vergleichst du effektiv in unserem Sparplan Vergleich.

Heutzutage kann man sein Depot auch ganz einfach von einem Broker zum anderen wechseln. Jeder Anbieter besitzt eigene Depotwechsel-Service Angebote. Laut dem Bundesgerichtshof dürfen für einen Depotübertrag keine Gebühren verlangt werden. Ein Wechsel zu einem anderen Broker ist damit jederzeit ohne große Komplikationen möglich.

Für Kostenoptimierer sollte der regelmäßige Vergleich der Broker in Betracht gezogen werden.

Abschließende Worte

Der Aktienmarkt kann auf den ersten Blick sehr verwirrend sein. Diese Verwirrung wirst du als neuer Anleger auch einige Zeit nicht verlieren. Es braucht eine gewisse Einarbeitungszeit. Unsere Börse für Anfänger Grundprinzipien sollen Dir einen Richtwert geben, wie du selbst zu einer Entscheidung kommst. Sparpläne sind besonders für Anleger interessant, die sich bei relativ geringen Sparraten ab 25€ im Monat mittel- bis langfristig ein Vermögen aufbauen wollen. Der Cost-Average-Effekt sorgt dafür, dass das Risiko den richtigen Moment für den Einstieg zu finden, gesenkt wird. Weiterhin profitiert man vom Zinseszinseffekt.

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Vielen Dank an Smashicons für die Icons aus dem Titelbild (©Smashicons/flaticon.com).

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